Adaptive Delivery/RESS, Responsive und Adaptive Webdesign.

 Was sind die Unterschiede?

von g.vostrak@gentics.com am 11.12.2015

Smartphones, Tablets, Desktops: Dass sich Websites heutzutage an verschiedene Geräte und Bildschirmgrößen anpassen müssen, ist fast schon selbstverständlich geworden. Responsive Design ist das Stichwort. Doch immer wieder ist auch von Adaptive Webdesign oder neuerdings auch von Adaptive Delivery bzw. RESS die Rede. Was ist das? Und worin unterscheiden sich diese Ansätze?


Der Anteil an Traffic über Mobile Devices nimmt immer weiter zu. Sie sollen mittlerweile für über 30 Prozent des weltweiten Internet-Traffics verantwortlich sein, was bei immer noch steigenden Smartphone-Verkaufszahlen und dem stetigen Ausbau von mobilen Datennetzen kaum überrascht. Aber nicht nur wegen der steigenden Popularität von mobilen Devices sollte man mobile Websites nicht unterschätzen. Auch muss durch die deutlich kleineren Bildschirme beim Design noch stärker auf die sinnvolle Platzierung der Elemente geachtet werden. Die gleiche Website auf verschiedenen Geräten unterschiedlich anzuzeigen ist also unumgänglich. Und dafür sind Responsive und Adaptive Webdesign da.

Responsive Webdesign …

… ist ohne Zweifel der bekannteste Vertreter unter den genannten. Responsive Design wird immer mehr zum Synonym für Mobile Websites, auch wenn dies nicht ganz korrekt ist. Der Responsive Design-Ansatz bedient sich zahlreicher (großteils neuer) Webtechnologien:

  • Media-Queries: Sie erlauben Änderungen des angewendeten CSS abhängig von verschiedenen Faktoren wie Bildschirmhöhe, Bildschirmbreite, Bildschirmorientierung (Portrait/Landscape) etc.
  • Fluid Grids: Die Größe von Elementen ist nicht mehr absolut (wie im alten sogenannten Fixed Layout), sondern relativ zu dem Elternelement. Es werden also großteils Prozentangaben verwendet.
  • EMs/REMs: vor allem für Schriften verwendete relative Einheiten.
  • Flexible Videos & Bilder: Fluides Anpassen der Bilder- und Videogrößen. Gegebenenfalls. werden die Medien auch in unterschiedlichen Formaten und Größen angeboten, um unnötige Ladezeiten zu vermeiden

Adaptive Webdesign

Die Definition von Adaptive Webdesign ist etwas schwieriger, da der Begriff für zwei verschiedene Techniken verwendet wird. Die komplexere Methode wird unter “Adaptive Delivery” erklärt, da dieser Begriff unproblematischer und eindeutiger ist. Beim Adaptive Webdesign wird die Website - im Gegensatz zum RWD, wo auf alle Device-Größen eingegangen wird - nur auf vorher festgelegte Device-Größen optimiert. Dabei kommen sogenannte Breakpoints zum Einsatz. An diesen Punkten ändert sich das Design sprunghaft (und eben nicht flüssig wie beim RWD). Diese Technik kommt oft zum Einsatz, wenn bestehende Websites mit einer mobilen Seite ausgestattet werden sollen.

Adaptive Delivery/RESS

Dies sind Ansätze, die sich nicht auf Frontend-Entwicklung beschränken, sondern bei denen die Serverseite eine wichtige Rolle spielt. Beim RWD hat man das Problem, dass vor allem auf mobilen Geräten viele Ressourcen geladen werden, die im Endeffekt gar nicht benötigt bzw. angezeigt werden. Hierbei kommen Adaptive Delivery und RESS (RWD and Server Side Components) zum Einsatz. Der Server entscheidet dabei (z.B. mittels User-Agent) vor der Auslieferung, welche Inhalte für die Darstellung auf dem Device benötigt werden. Relevant ist dieser Ansatz der Daten-Übertragungs-Optimierung vor allem für mobile Devices mit beschränktem mobilem Internet. Obwohl Adaptive Delivery/RESS-Implementierungen allgemein begrüßenswert sind, sind sie oft mit einem hohen Implementierungsaufwand verbunden, sodass es sich nicht bei jedem Projekt lohnt, so vorzugehen.

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